Nachdem sich Tony die erste Woche gut bei uns eingelebt hat, folgte unser erster Tierarztbesuch. Was dabei alles kontrolliert wurde und welche Infos ich dort erhalten habe, lest ihr im heutigen Beitrag.
Augen, Ohren und Fell
In erster Linie ging es bei diesem Arztbesuch darum, den allgemeinen Gesundheitszustand von Tony prüfen zu lassen. Schließlich will man nichts übersehen. Zunächst mal kontrollierte die Tierärztin Augen, Ohren und Fell. Bei den Augen wird geschaut ob Entzündungen vorliegen und das Sehvermögen ok ist. In die Ohren schaut man auch hinein um eventuelle Probleme festzustellen. Das Fell kontrollierte man auf Parasiten wie Flöhe und Co. Tony war glücklicherweise top fit und hatte keine gesundheitlichen Einschränkungen : )
Die Wolfskralle
Was ich bei meinem letzten Hund hatte, beschäftige mich auch bei Tony. Und zwar geht´s um die sogenannte Wolfskralle. Dabei handelt es sich um eine Zehe, die sich an der Innenseite der Hinterläufe befindet. Sie hat keinen Bodenkontakt. Laut dem deutschen Tierschutzgesetz von 1998 darf diese Kralle zwar nicht entfernt werden, aber es gibt Ausnahmen. Besteht nämlich keine knöcherne Verbindung und hängt die Kralle lediglich in der Haut, besteht erhöhte Verletzungsgefahr für den Hund. Besonders bei jungen Tieren, die viel rennen und toben kann es schnell gehen, dass sie sich die Wolfskralle herausreißen. Problematisch ist nämlich, dass die Wolfskralle bei vielen Hunden wie ein Widerhaken geformt ist. Die Gefahr, dass Hunde damit irgendwo hängen bleiben, ist dementsprechend groß. Genauso ist es bei Tony.
Ich bin grundsätzlich kein Befürworter davon, einem Tier etwas „abzuschnibbeln“, aber hier mache ich selbst eine Ausnahme. Ich habe leider die Erfahrung bei meinem alten Hund Abel gemacht. Der hat sich die Wolfskralle mal halbwegs rausgerissen beim Toben im Garten. Er hatte fürchterliche Schmerzen und anschließend musste die Kralle unter Narkose entfernt werden. Angesichts dieser Erfahrung habe ich mir Tonys Krallen natürlich auch genauer angeschaut und wurde leider fündig. Wie ihr auf folgendem Bild sehen könnt, sind seine Wolfskrallen sehr ausgeprägt und wie Widerhaken geformt:
Was ihr nicht sehen könnt, ist wie wahnsinnig locker diese Kralle am Bein dranhängt. Lediglich ein ganz dünner Hautfetzen hält die Kralle am Bein. Auch wenn viele Hundhalter davon abraten, die Kralle zu entfernen, so entschied ich mich trotzdem bewusst dafür. Diese Kralle hat keinerlei Funktion und auch keinen Nutzen für das Tier. Und ich persönlich möchte es einfach nicht noch einmal erleben, wenn sich ein Hund diese Kralle rausreißt. Viele sagen dann, dass man die Krallen ja auch kürzen kann. Ja das stimmt zwar, aber auch das ist für den Hund oft mit Schmerzen verbunden, weil ja Nervenbahnen und Blutgefäße in den Krallen zu finden sind. Ein Kürzen kann stressig und schmerzhaft für Hunde sein. Und abhängig davon, wie weit die Nervenbahnen in die Krallen ragen, ist ein Kürzen gar nicht möglich.
Bitte bedenkt: Dies soll keinesfalls eine Empfehlung für euch sein die Wolfskralle generell zu entfernen!!! Bitte versteht mich hier nicht falsch. Ich handle lediglich so, weil ich der Meinung bin, dass es für Tony stressiger und schlimmer wäre, wenn er sich die Kralle beim Spielen herausreißt, als wenn ich die Tierärztin beauftrage, diese quasi in einem Zug und mit einer Narkose bei der Kastration zu entfernen. Auf diese Weise muss Tony keine zwei Narkosen über sich ergehen lassen und kann danach unbeschwert toben und rennen. Die Wunde bei der Wolfskralle wird in seinem Fall enorm klein sein, weil sie lediglich an einem hauchdünnen Hautelement hängt. Und da Tony enorm schnell ist und fast täglich wie ein Irrer durch den Garten heizt, wäre das Risiko umso größer, dass wir eines Tages zum Tierarzt hetzen müssen, weil der Hund sich mit der Kralle verletzt. Auch die Tierärztin beäugte die Wolfskrallen von Tony kritisch und bestätigte, dass das Verletzungsrisiko hier durchaus gegeben ist.
Zudem habe ich es halt schon erlebt, dass ein Hund die Kralle verliert und das ist nicht gerade schön. Bevor ihr überhaupt darüber nachdenkt, die Kralle entfernen zu lassen, solltet ihr euch intensiv damit beschäftigen und den Rat zwei verschiedener Tierärzte einholen. Viele Hunde haben gar keine Wolfskralle oder sie ist relativ fest mit dem Hinterlauf verbunden. Dann besteht in der Regel keine Gefahr und die Kralle kann bleiben wo sie ist.
Zähne
Auch dem Gebiss widmete die Ärztin ihre Aufmerksamkeit. Da aber auch im Maulraum alles ok war, gab es keinerlei Beanstandungen ; ) Tony freut es : )
Zeckenschutzmittel
Zecken lauern leider gerade bei uns in Baden Württemberg an jeder Ecke. Hunde leben daher besonders gefährlich. Damit Tony verschont bleibt, kaufte ich direkt in der ersten Woche ein Zecken-Schutzmittel in der Tierhandlung. Dieses nahm ich dann zur Tierärztin mit, um um ihre Meinung dahingehend zu bitten. Schließlich ist nicht alles gut ,was man kauft. Anders als ich erwartete, fing die Ärztin aber nicht an das Produkt schlecht zu machen und ihre eigenen Produkte in den Vordergrund zu stellen. Sie befand das Produkt als wirksam und gut. Dazu muss ich noch sagen, dass ich zuvor die Zusammensetzungen verglichen hatte von einem Produkt dass auch von Tierärzten empfohlen wird und dem in der Tierhandlung ; ) Und da der Hauptwirkstoff der gleiche war, konnte die Abweichung ja nicht allzu groß sein.
Einen Tipp, den ich durchaus nachvollziehen kann, hatte die Ärztin dann aber doch noch: Grundsätzlich ist es so, dass Produkte vom Tierarzt ausführlich getestet werden (auch auf negative Auswirkungen) und auch die Wirkung an sich nachgewiesen werden muss. Bei Produkten, die lediglich in den Handel gelangen, muss dies nicht der Fall sein! Ich habe mich wieder für flüssige Mittel in Ampullen entschieden, die im Nacken aufgetragen werden.
Impfung – Kontrolle
Beim ersten Tierarztbesuch vereinbarten wir dann auch direkt die Kontrolle der Impfungen. Dies sollte die Tierärztin vornehmen wenn Tony kastriert wird. Dann ist Tony sowieso unter Narkose und bekommt die Spritzen gar nicht mit. Sämtliche Impfungen folgten dann bei der OP. Mit Hilfe des EU-Ausweises konnte die Ärzte genau nachvollziehen, welche Impfungen bereits erledigt sind.
Kastrationstermin
Da es bei der Adoption so vorgeschrieben ist und wir keine Hundebabys wollen, wurde direkt ein Kastrationstermin vereinbart. Dieser hätte sowieso noch stattfinden müssen im Laufe von 2014. Doch darüber berichte ich euch im nächsten Teil.
Unser Hund aus Ungarn – Teil 1 – Kennenlernen
Unser Hund aus Ungarn – Teil 2 – Vorkontrolle
Unser Hund aus Ungarn – Teil 3 – Die Vorbereitungen
Unser Hund aus Ungarn – Teil 4 – Die Abholung
Unser Hund aus Ungarn – Teil 5 – Der erste Tag
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