Im ersten Teil meiner Beitragsreihe „Hamster-Haltung“ ging es um grundsätzliche Dinge beim Freilauf von Hamstern. Der zweite Teil enthält Tipps zur Ausstattung vom Freilaufgehege und den möglichen Gefahren für eure Nager.
Die richtige Ausstattung des Freilaufgeheges
Mit gewohnten Gegenständen und Gerüchen sowie ein paar unbekannten Dingen gestaltet ihr das Freilaufgehege für euren kleinen Nager angenehm und spannend. Ich habe es immer so gemacht und den Freilauf mit Heu und Einstreu ausgelegt. Natürlich nicht komplett (das ist in einer kleineren Wohnung auch schwer möglich) aber eben ein bisschen, damit es angenehmer wird. Zudem habe ich einige Spielsachen dazugelegt, die bekannt waren.
Ganz wichtig ist ein Rückzugsort. Dort können sich die Hamster zurückziehen, wenn es ihnen gerade zu viel wird oder ein kleines Nickerchen gewollt ist ; ) Damit es schön gemütlich wird, habe ich Hanfmatten dazu gelegt. Die lieben Hamster! Damit der Freilauf aber auch immer ein bisschen Abwechslung bietet, habe ich einige Elemente bewusst nur im Freilauf verwendet. So hatten die Tiere immer was zu entdecken. Durch Verstecken von Futter und frischen Leckereien habe ich den Bereich zuvor attraktiv präpariert ; )
Wenn das Gehege groß genug ist, könnt ihr euch auch ruhig dazu gesellen. Setzt euch einfach in den abgegrenzten Bereich und leistet dem Tierchen Gesellschaft. Bleibt ruhig und lasst den Hamster (gerade beim ersten Mal) erst einmal alles in Ruhe erkunden. Wenn er sich umgesehen hat und zahm ist, wird er bestimmt versuchen an euch hoch zu klettern. Dann könnt ihr euch ins Abenteuer einbringen und werdet vom Hamster bestimmt in die Erkundungstour einbezogen ; )
Was natürlich nie fehlen darf ist das Laufrad. Zwar haben die Tiere im Freilauf mehr Platz, aber trotzdem ist ihr Bedürfnis sich in ihr gewohnten Laufrad zu stürzen einfach da. Außerdem muss natürlich immer frisches Wasser zur Verfügung stehen.
Tipp – Toilettenpapierrolle verwenden
Viele Hamsterhalter tun sich schwer ihr Tier vom herkömmlichen Gehege ins Freilaufgehege zu bekommen und wieder zurück. Der Transport mit der Hand hat durchaus seine Gefahren. Schließlich sind Hamster sehr klein und clever ; ) Selbst die kleinste Lücke zwischen den Handflächen wird ausgenutzt. Um einen gefährlichen Sturz aus der Hand zu vermeiden, habe ich einen kleinen Trick angewandt, der immer super funktioniert hat. Ich habe eine Toilettenpapier- oder Küchentuch-Rolle verwendet. Unsere Lilli hat diese sowieso geliebt und lief gerne durch diese Rollen hindurch oder nutzte sie als vorübergehendes Versteck.
Immer wenn wir sie vom Käfig ins Freilauf-Gehege brachten, boten wir ihr eine der Rollen an. Ohne Aufforderung lief sie freiwillig hinein. Anschließend verschloss ich jeweils mit einer Hand die Enden der Rolle und lief langsam und möglichst ohne ruckartige Bewegungen zum Freilauf. Dort wurde die Rolle sanft abgelegt und die kleine Maus konnte selbstständig hinaus. Dieser Trick klappt logischerweise nur mit Zwerghamstern.
Aber solltet ihr eine größere Hamsterrasse haben, kann euch dieser Trick vielleicht trotzdem helfen: Verwendet ein Behälter oder ein Spielzeug, das diese Funktion des Transportes übernehmen kann. Irgendwas, das ihr mit den Händen einfach und schnell verschließen könnt. Natürlich kann ich nicht versprechen, dass das mit jedem Hamster klappt. Aber falls es mit einer solchen Rolle nicht gehen sollte, könnt ihr ja einen anderen Behälter ausprobieren. Grundsätzlich sollte es etwas sein, was euer Hamster schon kennt und mag. Dann solltet ihr keine Probleme haben.
Gefahren beseitigen!
Gerade bei Zwerghamstern müsst ihr beim Freilauf extrem vorsichtig sein. Ihr müsst eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit wirklich nichts schief geht. Folgende Aspekte haben mir immer geholfen:
- Hamster im Freilaufgehege niemals allein lassen
- Pflanzen und empfindliche Möbel aus dem Freilauf-Bereich entfernen (Viele Pflanzen sind giftig für Hamster!!)
- Sämtliche Geräte und Kabel entfernen
- Freilaufgehege sollte immer auf dem Boden sein (nie auf Tischen oder ähnlichem)
- Alle gefährlichen Kleinteile entfernen
- Falls ihr einen ganzen Raum als Freilauf wählt, immer Türen schließen und alle Bewohner auf den Freilauf aufmerksam machen damit niemand unerwartet die Türen öffnet. Dabei könnte der Hamster verletzt oder getötet werden. Das „Türen schließen“ empfehle ich generell beim Freilauf. Entwischt euch der Nager doch einmal, kann er sich nur in diesem Zimmer befinden! Das verringert den Suchradius ; )
- Untergrund beachten“ Teppiche und Handtücher werden gerne angefressen (bei unserer Lilli ging es mit Handtüchern gut, die haben wir verwendet damit es von unten nicht kalt wird)
- Hamster können höher klettern als viele annehmen. Unterschätzt daher die nötige Höhe eurer Barrieren nicht. Ich würde für Zwerghamster 20 Zentimeter empfehlen. Bei allen größeren Rassen entsprechend mehr
- Reinigungsmittel oder sonstige Substanzen entfernen (gerade in Bad oder Küche wichtig)
- Keine anderen Tierarten in den Raum des Freigeheges lassen! (außer andere Hamster natürlich)
Im nächsten Beitrag zum Thema erläutere ich euch, was ihr tun könnt, wenn euer Hamster einmal abgehauen und unauffindbar zu sein scheint.
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